Ein Nano-Auto, nur ein bis zwei Millionstel Millimeter groß, bewältigt einen kurvenreichen Parcours auf einer zehn mal zehn Nanometer kleinen Gold-Oberfläche: Dieser Herausforderung stellt sich Physiker Univ.-Prof. Dr. Leonhard Grill vom Institut für Chemie der Uni Graz mit seinem Team. Die ForscherInnen starten beim weltweit ersten Nano-Grand-Prix im französischen Toulouse. Ihr „Fahrzeug“ wurde von PartnerInnen der Rice University in Houston (USA) entwickelt und an der Karl-Franzens-Universität getestet.
Die molekularen Motoren, die bei diesem Rennen im Einsatz sein werden, könnten in ferner Zukunft für vielfältige Anwendungen genutzt werden: „Sie könnten beispielsweise Oberflächen reinigen, Drähte bauen, oder es ließen sich ganze Mini-Maschinen damit konstruieren“, weiß Grill. Derzeit befindet sich die Wissenschaft allerdings noch am Anfang. „Es ist schon äußerst schwierig, die willkürliche Bewegung der Teilchen gezielt in eine Richtung zu lenken“, so der Physiker. In der Grundlagenforschung will man verstehen, welche chemischen Prozesse ablaufen und wie gerichtete Bewegung auf der atomaren Skala überhaupt entstehen und nachgewiesen werden kann. Das sei alles andere als einfach.
Wednesday, 25 November 2015